Warum das Thema „Anbindehaltung“ uns alle etwas angeht – auch an der Käsetheke

Quelle: BR24 – „Verbot der Anbindehaltung im Kuhstall: Alles wieder auf Anfang“, veröffentlicht am 02.05.2025 (Link zum Artikel)

Worum geht’s eigentlich?

Stell dir vor: Du stehst an der Theke, präsentierst mit Leidenschaft deine Käseauswahl – und plötzlich fragt ein Kunde: „Ist der Käse eigentlich von Kühen aus Anbindehaltung?“

Spätestens dann merkst du: Dieses Thema ist nicht nur was für Landwirte oder Politiker. Es betrifft auch uns – ganz direkt. Denn was im Stall passiert, landet früher oder später auch auf dem Tisch. Und damit in deinem Verkaufsgespräch.

Die aktuelle Lage – alles auf Anfang?

Wie BR24 berichtet, war das bayerische Landwirtschaftsministerium eigentlich schon einen Schritt weiter: Ein Gesetz, das die dauerhafte Anbindehaltung von Kühen verbietet, stand in den Startlöchern. Geplant war, dass Betriebe mit Kombihaltung – also mit zeitweiligem Auslauf – noch bis 2030 Zeit bekommen, sich umzustellen.

Doch dann kam das bayerische Kabinett – und hat die Entscheidung erst mal gekippt. Jetzt ist unklar, wie es weitergeht. Für viele Bauern bedeutet das Unsicherheit. Für uns im Verkauf: offene Fragen.

Warum das für uns wichtig ist

Wir verkaufen nicht einfach Käse – wir verkaufen Geschichten, Herkunft, Verantwortung. Wenn wir glaubwürdig sein wollen, müssen wir wissen, wie Tiere gehalten werden.

Die Anbindehaltung ist ein sensibles Thema. Viele Kundinnen und Kunden lehnen sie ab. Sie möchten Produkte von Höfen, auf denen Kühe frei laufen, grasen und sich natürlich verhalten dürfen.

Und: Der Wunsch nach mehr Tierwohl wird lauter. Auch bei Produkten wie Käse, bei denen das Tier selbst nicht geschlachtet wird, ist das Bewusstsein gestiegen.

Worauf du achten kannst

Wenn du Käse verkaufst, dann frag ruhig mal beim Einkauf oder beim Hersteller nach:

– Wie werden die Kühe gehalten?

– Gibt es Weidegang oder Laufställe?

– Ist die Milch bio-zertifiziert oder kommt sie aus einem Tierwohl-Programm?

Kunden spüren es, wenn du nicht einfach nur verkaufst, sondern weißt, wovon du sprichst. Das schafft Vertrauen – und oft auch höhere Umsätze.

Tierwohl als Verkaufsargument

Nutze das Thema nicht als Problem – sondern als Chance!

Ein Käse aus Heumilch von Kühen, die auf der Alm grasen dürfen? Das ist nicht nur lecker, sondern auch ein emotionales Verkaufsargument.

Erzähl deinen Kunden, woher der Käse kommt. Wie die Tiere leben. Und warum genau dieser Käse eine besondere Wahl ist.

Fazit

Das Hickhack um das Verbot der Anbindehaltung zeigt: Wir stecken mitten in einem gesellschaftlichen Wandel. Noch ist nichts entschieden. Aber die Richtung ist klar: Mehr Transparenz, mehr Tierwohl, mehr Verantwortung.

Wenn du dich an der Theke darauf einstellst, wirst du nicht nur fachlich stärker. Du zeigst auch: Du bist am Puls der Zeit. Und das schätzen deine Kunden.

Tipp zum Schluss:

Leg dir ein paar Sätze zurecht – für Gespräche mit Kunden, die Tierhaltung ansprechen. So bleibst du souverän und ehrlich. Und kannst guten Gewissens sagen: „Ich informiere mich regelmäßig – damit Sie bei uns mit gutem Gefühl einkaufen können.“